Presse
Der Eisblumenwald
„Am schönsten an dieser Uraufführung ist, dass die junge Regisseurin Clara Kalus das Potenzial des Stoffes und der Musik erkannt hat, der märchenhaften Dimension des Sujets vertraut und die Zuschauer auch in die unprätentiös klare, bis zum Schluss tragfähige Musik Arneckes einspinnt (…) Unspektakulär, unaufgeregt und fern von jeder Verniedlichung: Aus dem Zuschauerraum der Studiobühne des DNT hört man auch kein Parallelkonzert von Rascheln, Flüstern oder bemühten Maßregelungen. (…) auch bei den Älteren kommt keine Langeweile auf. Künstlerische Mittel, Aussage und Spannungsgefüge sind bei dieser Uraufführung und ihrer Realisierung erfreulich kongruent: Ein Plädoyer für Poesie ohne plärrige Parolen.“
neue musikzeitung
Don Quichotte auf der Hochzeit des Comacho
Für die Inszenierung zeichnete die Kulturwissenschaftlerin Clara Kalus verantwortlich, die gemeinsam mit der Dramaturgin Ulrike Schumann dem Szenario ein völlig unerwartetes und innovatives Gewand verpasste. Die Besucher der Premiere saßen mitten im Geschehen und fanden sich zu Beginn des Stücks in einem Labor wieder. (…) Alsbald überschlagen sich aber auch hier die Ereignisse und das Publikum wird in eines der fantastischen Abenteuer des Ritters entführt. (…) Die rasanten Szenenwechsel in skurril gestalteten Kulissen füllten das gesamte Foyer um die Besucher aus und ließen die 75 Minuten Spieldauer recht kurzweilig und mitreißend erscheinen. (…) Kindgerecht, schrill, witzig und abwechslungsreich sind an dieser Stelle als Attribute zu nennen.
Kultura – das Onlinemagazin
Hänsel und Gretel
Sowohl die Oper als auch das Märchen werden vom Regieteam ernst genommen, die daraus resultierende Gratwanderung zwischen anspruchsvollem Musiktheater und Märchenoper ist vollauf gelungen. Man kann sich an den Bildern und den Kostümen freuen, wird aber gleichzeitig auf verstandesmäßiger Ebene sehr gefordert. Hier haben wir es also mit keiner Inszenierung zu tun, bei der man sich nur bequem in den Sitz zurücklehnen und das Dargebotene in vollen Zügen genießen kann. Vielmehr ist eine sachliche Reflexion auf rationalem Terrain angesagt. (…) Frau Kalus hat sich über das Stück ausgezeichnete, stimmige und nachvollziehbare Gedanken gemacht, die sie mit einer bis ins Detail flüssigen und logischen Personenregie hochkarätig umsetzte. Ihre Regiearbeit beinhaltet die verschiedensten Aspekte, ist sowohl Märchen als auch Emanzipations- und Pubertätsgeschichte, gleichzeitig aber auch psychologische Studie. Dabei gilt ihr Interesse nicht ausschließlich dem Geschwisterpaar, sondern in hohem Maße auch der Mutter Gertrud. Diese Figur wird von ihr nach allen Regeln der Kunst hinterfragt und zur heimlichen Hauptfigur des Stückes erhoben.
Der Opernfreund
In meiner Nacht
Die Regisseurin Clara Kalus hat mit Bühnenbild und Kostümen von Pia Dederichs und Lena Schmid feinnervig die unterschiedlichen Gefühlslagen der drei Stücke herausgearbeitet. Der drehbare Spiegelkubus, der innen mit wildem Efeu überwuchert ist und asymmetrische Durchblicke gestattet, stülpt quasi schon im Bühnenbild das Innere nach Außen bzw. verkehrt Seelenspiegel und Seelendschungel auf beeindruckende Weise. (…) Ein pausenloser, aber in seiner Intensität nie erlahmender Musiktheaterabend. Viele Bravi für alle Beteiligten.
Rhein-Neckar-Zeitung
Polifemo
The Schwetzingen production nevertheless shows Kalus as an able theatrical craftswoman who understands how opera seria ticks and her future productions will rightly generate great expectations.
British Society f. Eighteenth-Century Studies
Eine Regie, die großes handwerkliches Können verrät. (…) alles ist mit Liebe zum Detail und doch einem gehörigen Schuss Ironie entwickelt.
Online Musik Magazin
Am Schluss holt Clara Kalus ihr Zaubertheater wieder auf die Bretter zurück: Den abschließenden Chor singt das Ensemble, weit entfernt, mit dem Rücken zum Publikum in einem Guckkasten, der exakt dem weißblauen Schwetzinger Bühnenraum nachgebaut ist. (…) wie ein ferner Spiegel, in dem wir nach all der hässlichen Zeit wenigstens einen Anhauch überzeitlicher Schönheit erahnen dürfen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Carmen
Die großartige Kulisse spielt mit. Regisseurin Clara Kalus hat ihre Inszenierung von Georges Bizets Oper „Carmen“ ganz auf das Ambiente des Schlosshofs abgestimmt und die Räume weitläufig und prächtig genutzt. Nahezu jeder Winkel und Brunnen der pittoresken Naturkulisse wurde bespielt. Nicht nur auf der Vorderbühne vor dem Orchester wurde gespielt, auch auf den Balkonen und in den Fenstern des Ruprechtbaus tauchte immer wieder mal eine Figur oder stumme Allegorie des Dramas auf.
Darmstädter Echo